Erasmus+ Begegnung im Um-Welthaus


Austausch über Jugendgemeinderäte in Aalen und Europa

Aalen. Jugendliche aus Europa treffen sich im Rahmen des Erasmus+ Projekts „You(th) for Peace“ derzeit im Ostalbkreis und besuchten das Um-Welthaus in Aalen. Ein Vertreter vom Jugendgemeinderat berichtete über Umsetzung und Herausforderung und wie Jugendliche ihre Gemeinde mitgestalten können. Im Austausch über Erfahrungen aus den verschiedenen Ländern kamen die jungen Menschen überein, dass ein europäisches Netzwerk für Jugendgemeinderäte die Demokratie in Europa stärken würde.

 

Act for transformation hat derzeit 23 Jugendliche aus Georgien, Armenien, Deutschland, Ukraine und Polen zum Begegnungsseminar im Rahmen des Erasmus+ Projekts eingeladen, die auf dem Hornberghaus bei Schwäbisch Gmünd wohnen. Am Mittwoch besuchten sie das Um-Welthaus in Aalen, um über die Bildungsarbeit zum Gloablen lernen und Friedensbildung und Nachhaltigkeits-Projekte in der Region zu erfahren. Dabei berichteten die weltwärts-Freiwilligen Salim Mbusa (Uganda) und Anano Ekhavai (Georgien) über ihre Arbeit mit geflüchteten Kindern, die Mitarbeit im Tafelladen, LEA und Fahrrad-Repair Station und wie sie als internationale Wohngemeinschaft zusammen leben und wichtige Erfahrungen sammeln.

 

Sehr spannend für die Teilnehmenden war der Bericht und Austausch mit Kevin Erath vom Aalener Jugendgemeinderat. Er berichtete, wie die Vertreter*innen gewählt werden, welche Mitsprache- und Mitwirkungsmöglichkeiten  sie haben und welche Aktivitäten sie inzwischen initiiert haben. Die Teilortswahlen und Jugendforen waren besonders Interessant für die Teilnehmenden, da es darum geht auch in ländlichen Regionen Jugendliche zur Mitgestaltung ihrer Kommune zu motivieren. Eine wichtige Frage war auch, wie ernst die Anliegen der Jugendlichen genommen werden und wie sie mitwirken können. Kevin Erath erklärte, dass die Jugendlichen zwar im Gemeinderat nicht mit abstimmen können, aber dass sie Anliegen auf die Tagesordnung setzen und Anträge einbringen können.

 

Dies war für zwei Teilnehmerinnen aus Zugdidi in Georgien, Mariam Todua und Tekle Jgarkava,  sehr interessant, denn dort hat sich im letzten Jahr ebenfalls ein Jugendgemeinderat gebildet, deren Koordinatoren und Sprecher sie sind. Auch dort geht es darum, die Jugendlichen an der Mitgestaltung der Kommune zu beteiligen und die Regionen mit einzubeziehen. Sie machen ebenfalls die Erfahrung, dass die gewählten Gemeindevertreter die Anliegen die Jugendlichen sehr ernst nehmen, aber die Frage der Mitentscheidung ist dort ebenfalls nicht gegeben. Hier gäbe es sicherlich noch Möglichkeiten, wie z.B. im Statut des Sozial- und Jugendausschusses auf Kreisebene, wo VertreterInnen zivilgesellschaftlicher Organisation berufen sind und dort auch mit abstimmen können.

Teilnehmende aus Polen berichteten von der Jugendbeteiligung in Warschau und den Problemen, dass Anliegen von jungen Menschen oft nicht ausreichend Gehör erhalten. Die Teilnehmenden aus Armenien berichteten, dass bei den letzten Wahlen, die durch eine friedliche Revolution zustande kam, inzwischen viele junge Menschen sich in die Lokalparlamente haben wählen lassen und dort direkt Einfluss auf die Gestaltung des Landes nehmen. Der armenische Partner „Armenien Progressive Youth“ hatte eine Kampagne gestartet, um junge Menschen zur Kandiator zu ermutern und sie darin zu schulen, wie kommunale Politik mitgestalten.

 

Zur integrativen Fahrradtour haben die ADFC-Ortsgruppe (Allgemeiner Deutscher Fahrrad Club) und act for transformation am Samstag  nach Königsbronn eingeladen und etliche Menschen aus der Ukraine, Afrika und Deutschland nahmen daran teil. Am Startpunkt Bohlschule gab es eine kurze Sicherheitseinweisung und unterwegs wurden mehrere nachhaltige Themen beleuchtet, wie die Kocherrenaturierung bei Palm, soziales Firmenkonzept bei Zeiss und Wasserkraft am Brenztopf. Der Besuch im Georg-Elser Museum thematisierte die Fragen des Widerstands gegen einen Diktator und gegen Krieg. Alle Beiträge wurden auf russisch und englisch übersetzt, aber vieles klappte auch direkt unter den Teilnehmenden.

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Link Webseite act for transformation