Go terran – klimagerechtes Reisen

Freiwilliger reist mit dem Fahrrad aus Georgien zurück

Der weltwärts-Freiwillige Kimo Meesenburg hat sich mit dem Fahrrad auf die Rückreise aus Georgien gemacht und will so ein Zeichen für ein klimagerechtes Reisen in Zeiten des Klimawandels setzen. Gleichzeitig sammelt er dabei Spenden für die neuen Incoming-Freiwilligen von act for transformation und wird vom Freiburger Verein Terran e.V. unterstützt, der sich für ein klimaneutrales Reisen ohne Flugzeug engagiert. Zwei neue weltwärts-Freiwillige haben sich daraufhin in diesem Jahr mit dem Zug auf den Weg nach Georgien gemacht.

Immer wieder ist bei den Vorbereitungstreffen der weltwärts-Freiwilligen bei act for transformation „unser ökologischer Fußabdruck“ ein Thema, so Jürgen Menzel, Projektleiter der Freiwilligendienste. Dabei kommt die Frage auf, inwiefern ein weltweiter Freiwilligendienst nur mit klimaschädlichen Flügen möglich ist. So manche Interessierten haben sich dabei gegen einen Freiwilligendienst in einem weit entfernten Land entschieden oder darüber nachgedacht, wie sie einen CO2-Ausgleich leisten können. Kimo Meesenburg aus Sehestedt hat seinen Überlegungen Taten folgen lassen. Die Anreise nach Georgien erfolgte noch mit dem Flugzeug, da Corona-bedingt die Grenzen in Europe nicht überall offen waren. Doch für seine Rückreise hat er nun das Fahrrad und öffentliche Verkehrsmittel gewählt.

Gestartet ist er allein mit seinem Fahrrad und Gepäck am 2. August in Batumi, der Hafenstadt in Georgien, um das Schwarze Meer mit der Fähre nach Burgas in Bulgarien zu überqueren. „Zwei volle Tage und drei Nächte nichts als Wasser“, schreibt er in einem Post auf Facebook. Er hat Bekanntschaft mit einem polnischen Ehepaar gemacht und ist mit ihnen nach Sofia weitergereist. Leider hatte ihn dann erstmal eine Erkältung gebremst und er musste sich ein paar Tage davon erholen. Die Zeit hat er mit einer Zugreise eingeholt und ist am 14. August mit dem Fahrrad weiter zur rumänischen Grenze gefahren. „Erst durch die verbrannten Felder der Walachei, dann zwischen den aufragenden Felsen vom Balkan und den Karpaten, die Donau entlang; schließlich bis ins flache Siebenbürgen“, beschreibt er.

Am 21. August hat er die Grenze nach Ungarn passiert und ist nun auf dem Weg nach Budapest. Von dort aus wird er voraussichtlich einen Reisebegleiter bekommen und weiter die Donau aufwärts nach Deutschland fahren. Geplant ist die Ankunft am 10. September in Donauwörth. Dort wollen ihn dann die aktuell in Aalen bei act for transformation arbeitenden Incoming-Freiwilligen mit dem Fahrrad abholen und die letzte Tagesetappe mit ihm gemeinsam nach Aalen fahren. Im Herbst 1817 fuhren von Ulm die ersten deutschen Siedler auf Einladung der Zarin mit dem Schiff die Donau hinab nach Georgien. Diesen Weg zurück nimmt nun Kimo Meesenburg mit dem Fahrrad und ist noch gespannt auf so manch spannende Begegnung unterwegs. Auf seinem Fahrrad-Shirt steht der Slogan „gemeinsam die Welt FAIRändern“ vom Freiwilligendienst von act for transformation. Mit seiner Tour setzt er ein Zeichen hierfür.

Unterstützt wird er bei seinem Vorhaben auch von dem Verein Terran e.V. aus Freiburg, der sich für ein klimaneutrales Reisen ohne Flugzeug engagiert und bei dem sich Benjamin Köhler, Vorstandsmitglied der Genossenschaft act for transformation, engagiert. Zusammen mit dem Verein soll im nächsten Jahr ein gemeinsames Jahresprojekt umgesetzt werden, um Alternativen zu Flugreisen in internationalen Freiwilligendiensten zu thematisieren und alternative Möglichkeiten aufzuzeigen. Sich terran fortzubewegen, d.h. weniger oder nicht mehr zu fliegen, ist die effektivste Möglichkeit, den eigenen individuellen CO2-Fußabdruck zu verbessern, schreiben sie auf ihrer Website.

Kimos Beispiel hat die neuen Freiwilligen, die ihren Dienst in Georgien und Armenien im September antreten werden, auf jeden Fall schon inspiriert. Zwei von ihnen haben sich entschieden mit dem Zug und Reisebus nach Georgien zu reisen und sind Mitte des Monats aufgebrochen. Hierfür haben sie zwei Wochen eingeplant, um unterwegs so manche Sehenswürdigkeit anzusehen und mit Menschen in Kontakt zu kommen. Sie sind gegen Corona geimpft, um einfacher die Grenzen passieren zu können. Die anderen Freiwilligen haben sich vorgenommen, einen CO2-Ausgleich für ihren Flug zu leisten.

Grundsätzlich hat die Genossenschaft act for transformation sich zu einem nachhaltigen Handeln verpflichtet. Für Flugreisen wurden zuvor über atmosfair Ausgleiche gezahlt. Im letzten Jahr wurde beschlossen, als Ausgleich für Flugreisen durch die Zeichnung von Genossenschaftsanteilen der Greenpeace Energy Genossenschaft direkt in die Erzeugung erneuerbarer Energien zu investieren. Mit den Anteilen investiert Greenpeace Energy vor allem in die Erzeugung grünen Wasserstoffs für unsere Zukunft. Den grünen Strom hat die Genossenschaft von Lichtblick in der Freiwilligen-Wohngruppe in Aalen. „Wir können heute durchaus klimaneutral Energie produzieren“, so Vorstandsmitglied Benjamin Köhler. „Es war für uns von Anfang an klar, dass nur fair gehandelte und nachhaltige Produkte im Büro in Frage kommen. Wir wollen durch unsere Aktivitäten und unser Handeln dazu beitragen unsere Genossenschaft nun auch noch zu einem klimaneutralen Unternehmen machen und so Verantwortung für die Zukunft unseres Planeten übernehmen: lasst uns gemeinsam die Welt FAIRändern“.

Das Projekt für ein klimagerechtes Reisen kann über „Gut für die Ostalb“ auf Betterplace unterstützt werden

https://www.betterplace.org/de/projects/96988-klimaneutral-reisen-im-freiwilligendienst-go-terran

Informationen zum klimneutralen Reisen finden sie beim Verein Teran e.V.

https://www.terran.eco/

mensch_copy_webJürgen Menzel  telefon_copy_web act for transformation 07361 9751045

Link Webseite act for transformation