Globale Friedensräume in Georgien eröffnet
Projekt Fairtogether im Rahmen der östlichen Partnerschaft
Im Rahmen einer feierlichen Eröffnung mit VertreterInnen der Deutschen Botschaft, des Bürgermeisters und Projektpartnern eröffnete Association Atinati zusammen mit act for transformation in Georgien einen Globalen Friedensraum. Durch Förderung des Auswärtigen Amtes und der EU kann in diesem Jahr ein Projekt zur Stärkung der Friedensbildung in Schulen und Jugendeinrichtungen in Westgeorgien durchgeführt und TrainerInnen für das Konzept Fairtogether ausgebildet werden.
Die stellvertretende deutsche Botschafterin Tanja Hutt würdigte das Engagement georgischer zivilgesellschaftlicher Organisationen, die sich für eine friedliche und demokratische Entwicklung in der Kaukasusregion engagieren. Durch den „Global Peace Room“ wird eine Anlaufstellstelle für PädagogInnen und für Jugendliche geschaffen, um interkulturelles und globales Verständnis zu fördern und zu einer nachhaltigen Entwicklung beizutragen. Mehrere RednerInnen, wie auch der Bürgermeister von Zugdidi Konstantine Kakava, würdigten das langjährige Engagement von Association Atinati und deren Leiterin Rusudan Kalichava.
Alena Kemm hatte die Idee eines globalen Bildungsraums, so wie er im Um-Welthaus Aalen existiert, nach Zugdidi und Tbilisi gebracht. Sie war als weltwärts-Freiwillige im letzten Jahr dort aktiv und wird nun als integrierte Fachkraft und Friedensarbeiterin weiter für zwei Jahre in Georgien tätig sein. Durch Förderung im Rahmen des EU-Programms zur östlichen Partnerschaft wird das Programm „Fairtogether“ für georgische Schulen und Jugendeinrichtungen adaptiert und umgesetzt. Dabei handelt es sich um ein Programm zur Stärkung der Sozialkompetenz, der gewaltfreien Konfliktlösung und interkulturellen Kompetenz für Kinder und Jugendliche, das act for transformation für junge Menschen in Deutschland entwickelt hat und an Schulen und mit Flüchtlingen umsetzt.
Ein wichtiges Ziel des Projektes ist es, Friedensbildung in georgischen Schulen zu stärken, MultiplikatorInnen und außerschulische Partnerorganisationen in der Fairtogether-Methodik zu schulen. Durch die Kooperation mit fünf Modellschulen und Jugendeinrichtungen in Westgeorgien soll das Ministerium für Erziehung in Georgien die aktive Rolle zivilgesellschaftlicher Akteure wertschätzen und zukünftig stärker einbinden. In einer Online-Konferenz im Herbst sollen die Erfahrungen wie mit der „Servicestelle Friedensbildung“ von Baden-Württemberg, bei der act for transformation zusammen mit dem Kultusministerium und anderen Akteuren aktiv ist und Erfahrungen aus dem Zivilen Friedensdienst in der Ukraine zur Friedensbildung vorgestellt werden.
Zugdidi liegt an der sogenannten de-facto Grenze zur autonomen Region Abchasien, deren Abspaltung in einem blutigen Bürgerkrieg endete und die Region Abchasien von russischem Militär kontrolliert wird. Bis heute leben viele Binnenvertriebene in den Regionen nahe der de-facto Grenze. Eine EU-Monitoring-Mission zur Überwachung des Waffenstillstands und der Einhaltung der Menschenrechte an der Grenze soll weitere gewaltsame Konflikte verhindern. Eine Projektförderung für act for transformation durch diese EU-Mission soll das Projekt Fairtogether auch in Abchasien ermöglichen und dort Jugendliche zur gewaltfreien Konfliktlösung befähigen. Der Globale Friedensraum wurde durch MitgliederInnen des Vereins „Lachen Helfen“ unterstützt, der von ehemaligen Soldaten und Polizisten getragen wird, die in Auslandseinsätzen in Krisenregionen tätig waren.
Zur Eröffnung des globalen Friedensraums in Zugdidi überbrachte Jürgen Menzel von act for transformation ebenfalls Grußworte und gab seinen Wunsch Ausdruck, dass er zu Frieden und Überwindung von Mauern beiträgt. Mit Atinati habe man einen kompetenten Partner in der Umsetzung gemeinsamer Projekte gefunden. Beim gemeinsamen Planungsworkshop konnten Aktivitäten und Struktur des Projekts eingehend geplant werden. Dabei wird das „act for transformation – caucasus office“ und die entsandte Friedensfachkraft eine wichtige Unterstützung sein, aber wichtig sei vor allem die Ausbildung lokaler TrainerInnen und die Einbindung lokaler MitarbeiterInnen in das Projekt. Sollte die Corona Situation sich verschlechtern, wird man Seminare auch online durchführen können.
Jürgen Menzel act for transformation 07361 9751045