Europäische Naturschätze im Aalener Um-Welthaus

Ein EU-weites Netz von Schutzgebieten, das helfen soll, gefährdete Lebensräume und Arten in Europa zu erhalten: Das ist das Ziel von Natura 2000, einem der größten und ambitioniertesten Naturschutzprojekten weltweit.
Die jetzt eröffnete Wanderausstellung ist noch bis zum 5.August 2016 im Aalener Um-Welthaus in der Gmünder Str. 9 zu sehen.

„Natur kennt keine Grenzen – deshalb ist das europäische Schutzgebietsnetz NATURA 2000 , das mehr als 18% der Fläche der Mitgliedsstaaten umfasst, so wichtig“ erklärte Andreas Mooslehner vom Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND). „Nur durch das gemeinsame Handeln der Europäischen Union sind Fortschritte auch in den Bereichen des Klimaschutzes, der erneuerbaren Energien und der Umweltstandards möglich.“

Janine Piper von der Naturfreunden Oberkochen schilderte das langjährige Engagement des Vereins zur Unterstützung der erfolgreichen Umsetzung von Natura 2000, der auch vor unserer Haustür Natura 2000 Wanderungen geplant und in Flyern beschrieben hat, so auch bei uns die beiden Natura Trails „Albtrauf bei Aalen“ und „Ameisenstadt und Trockentäler“ auf dem Härtsfeld – neu erschienen ist ein Buch mit allen Wandertouren in Baden-Württemberg.

„Unter dem Begriff Natura 2000 können sich viele Bürgerinnen und Bürger nur wenig vorstellen“, so Habermeier, Umweltreferent der Naturfreunde Baden-Württemberg bei der Ausstellungseröffnung. Deshalb haben die Naturfreunde eine Natura-2000-Wanderausstellung konzipiert, die noch bis zum 8. August im Umwelthaus Aalen zu sehen ist. Das gute Dutzend Schautafeln vermittelt viele Informationen über biologische Vielfalt, Naturschutz in Europa und Baden-Württemberg. „Täglich verschwinden weltweit viele Tier und Pflanzenarten“, sagte Habermeier, bei der Ausstellungseröffnung. Darunter litten nicht nur Pflanzen und Tiere, sondern auch der Mensch. Gerade in der Medizin sind wir auf Tiere und Pflanzen stark angewiesen. Etwa 50 Prozent aller Medikamente enthalten nämlich Pflanzenwirkstoffe. „Die biologische Vielfalt hat einen viel zu geringen Stellenwert“ resümierte Habermeier abschließend.

Der Aalener Naturfotograf Hans-Peter Horn hat die Ausstellung um 28 Naturschönheiten – seinen Fotografien geschützter Tier- und Pflanzenarten bereichert, die er auf seinen Reisen durch Europa entdeckt hat. Besonders faszinierend sind seine makrofotografisch festgehaltenen Motive, die Details veranschaulichen, die außerhalb unseres üblichen Sehvermögens liegen. Jedes Motiv hat dabei seine eigene Entstehungsgeschichte, die er den Besuchern gern bei seiner Führung verriet. Einen weiteren Blickfang bieten die Vogelpräparate, die die Naturschule Volker Roth und die Kreisjägervereinigung zur Verfügung gestellt haben.

Bild: Alexander Habermaier, Umweltreferent der Naturfreunde Baden-Württemberg